Lebensmittel wegzuwerfen, ist für mich eine Sache, die ich weder mag noch nachvollziehen kann noch gerne mache. Natürlich kann es immer mal passieren, dass etwas plötzlich verschimmelt oder verdirbt. Aber das meine ich auch nicht. Ich spreche vom letzten Rest pürierte Tomaten im Glas, von der Handvoll Nudeln von gestern (ja, ich weiß, was sind Nudelreste :D) oder von den kleinen Häufchen Mehl, die es irgendwie immer gibt. Solche Dinge zu entsorgen, finde ich einfach unnötig und versuche deswegen, sie irgendwie zu verwerten. Und so ist tatsächlich eines meiner Lieblingsrezepte entstanden: schnelle Frühstücksbrötchen aus Mehlresten.
Keine Grenzen für die Kreativität
Oft es ja tatsächlich so, dass man bei Rezepten keine ganze Tüte Mehl benötigt. Und so bleiben hier mal 100 Gramm übrig, da mal 150 Gramm und manchmal nur ein klitzekleiner Rest. Klar kann man nicht sagen, Mehl ist gleich Mehl, aber ein bisschen was Wahres hat diese Aussage schon. Denn die meisten Mehlsorten lassen sich gut miteinander kombinieren. Wieso also nicht Frühstücksbrötchen aus Mehlresten backen?
Das habe ich mir letztens auch gedacht, als mal wieder kein Brot im Hause war und ich auch keine Lust hatte, zum Bäcker zu laufen. Also habe ich alles an Mehlresten zusammengekratzt, was die Küche so zu bieten hatte, um auf insgesamt 500 Gramm Mehl zu kommen. Das ist nämlich die perfekte Menge für ein paar schöne frische Brötchen.
Immer rein in den Pott
Das Schöne an einem Rezept aus Mehlresten ist zudem, dass ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen könnt, weil die Zutaten in gewisser Weise ja eh immer variieren. Darum ergänze ich meine Frühstücksbrötchen aus Mehlresten gerne um viele Körner, Saaten und Nüsse. Diese könnt ihr sowohl in den Teig mischen als auch zum Toppen der Brötchen nutzen.
Von welchem Mehl ihr wie viel nutzt, ist im Grunde fast egal. Wichtig ist nur, dass die glutenhaltige Sorte überwiegt. Denn dieses sogenannte Klebereiweiß sorgt dafür, dass euer Teig aus Mehlresten wirklich zusammenpappt, gut aufgeht und hält. Für die Gelingsicherheit der kleinen Teigkugeln ist das entscheidend. Und ansonsten gilt: Immer rein in die Schüssel! Erlaubt ist, was da ist.
Schnelle Frühstücksbrötchen aus Mehlresten – meine Lieblingskomposition
Wie gesagt, empfehle ich, 500 Gramm Mehl als Mindestmenge. Welche Mehlreste das am Ende sind, entscheidet ihr selbst. Das folgende Rezept ist meine Lieblingskomposition der Mehle, aber natürlich nicht verpflichtend für euch, es genauso zu machen.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Rezept für schnelle Frühstücksbrötchen aus Mehlresten
Zutaten
350 g Dinkelmehl 1050
100 g Buchweizenmehl
50 g feine Haferflocken
50 g Sonnenblumenkerne
50 g Kürbiskerne
20 g geschälte Hanfsamen
Auch hier könnt ihr individuell eure Lieblingssaaten wählen.
½ Würfel Hefe oder 1 Päckchen Trockenhefe
380 g lauwarmes Wasser
2 TL Steinsalz
Alle Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben und ca. 3 Minuten kneten (oder von der Küchenmaschine kneten lassen).
Der Teig ist ziemlich klebrig, das ist aber richtig so.
Nun ein Geschirrtuch über die Schüssel geben und für etwa eine halbe Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
Den Backofen auf 250° Grad Umluft vorheizen.
Den Teig zu Häufchen formen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech platzieren.
TIPP: Wenn ihr eure Hände mit kaltem Wasser befeuchtet, klebt der Teig nicht so an den Händen.
Nun für ca. 10 bis 15 Minuten bei 250° Grad Umluft backen. Im Anschluss auskühlen lassen und genießen.
Guten Frühstückshunger!
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